Ohnmacht, die wütend macht
Heute Abend werden im Fernsehen auf fast allen Kanälen irgendwelche Quiz- oder Unterhaltungsshows angeboten: Der Samstag Abend scheint gerettet – und man ist mit der Welt und sich selbst zufrieden.
Gottlob gibt es noch rühmliche Ausnahmen – dank dem Sender Arte. Dort wird heute um 19.30 h ein Dokumentarfilm über die Wasserknappheit in den Hochlagen der peruanischen Anden ausgestrahlt. Diese ist nicht Natur-bedingt, sondern eine Konsequenz davon, dass das grundsätzlich ausreichend vorhandene Wasser durch Konzerne abgeleitet wird und die in dieser Region wohnenden Menschen buchstäblich auf dem Trockenen lässt.
Wer den eindrücklichen Film „Bottled Life“ unter der Regie von Urs Schnell und Res Gehriger gesehen hat, merkt spätestens jetzt, dass es nicht nur Mineralwasserkonzerne wie z.B. Nestlé oder Coca-Cola sind, die sich eine goldene Nase mit dem Abzapfen von Wasserquellen verdienen wollen.
Und das schlimmste an der ganzen Geschichte ist die Ohnmacht derjenigen Menschen, welche das Machtgehabe der grossen Konzerne hinterfragen und kritisieren. Nicht einmal ein Boykott von Produkten dieser Konzerne wird viel nützen, denn: Wenn sie es nicht sind, kommen andere nach, um zu profitieren.
Und genau diese Ohnmacht macht mich wütend, dies übrigens schon seit meiner Jugendzeit, als ich die westliche Konsumgesellschaft und die Folgen davon kritisch zu hinterfragen begann. Einzig so oft wie möglich darüber zu reden oder zu schreiben und dadurch andere Menschen zu sensibilisieren, entdecke ich als gangbaren Weg. Und so hoffe ich, dass sich möglichst viele Zuschauer den heutigen Doku-Beitrag zu Gemüte führen.