Atzmännig: Wandern und erleben
Da ich meinen Geburtstag mit der Familie erst ein paar Tage später feiern wollte, entschloss ich mich trotzdem, an diesem sonnigen und sehr heissen kalendarischen Geburtstag etwas nicht Alltägliches zu unternehmen: nicht zu weit entfernt und nicht in der Hitze. Seen und Schwimmbäder waren bei dieser Wetterlage gewiss überfüllt und in der Nähe durch unsere schönen Wälder zu gehen oder zu biken war mir zu gewöhnlich.
Und ganz plötzlich kam mir die Idee, wieder mal einen Ausflug in die Gegend des Atzmännig bei Hintergoldingen SG zu machen (rund 1 h von meinem Wohnort entfernt) und setzte die Idee auch gleich in die Tat um. Dort haben wir in der Vergangenheit mit der Familie immer wieder unvergessliche Ausflugstage verbracht, sei es im Sommer beim Wandern oder auf der Rodelbahn sowie im Winter beim Skifahren/Snowboarden oder Skifahrenlernen. Und inzwischen ist nach relativ schneearmen Wintern das Sommerangebot im Atzmännig noch erweitert und für alle Altersgruppen attraktiver gemacht worden, unter anderem mit einem Seilpark. Mehr dazu siehe unter www.atzmaennig.ch
Bereits auf der Fahrt nach Hintergoldingen merkte ich, dass es im Atzmänniggebiet nicht überfüllt und der grosse Parkplatz nicht stark belegt sein konnte – ich war nämlich die einzige Autofahrerin, welche ab Laupen in diese Richtung fuhr. Und so war es denn auch: belebt aber nicht überfüllt. Nachdem im Verlauf des späteren Nachmittag starke Gewitter angesagt waren, verzichtete ich wohl oder übel auf das von mir geliebte Rodelbahnfahren und liess mich gleich per Sessellift zur Bergstation fahren. Dort oben erfrischte und stärkte ich mich auf der gut besuchten Terrasse des Bergrestaurants und las in aller Ruhe all die Geburtstagskarten, welche ich vor dem Weggehen noch aus dem Briefkasten gefischt und in den Rucksack gesteckt hatte. Die Aussicht dort oben in die Alpen, zur Linthebene hinunter und Richtung Zürichsee war wie immer eindrücklich, jedoch angesichts der schwülheissen Wetterlage nicht so klar wie auch schon.
Angesichts dieser Wetterlage riet mir die Wirtin auch von der schönen und von uns schon oft gegangenen Wanderung zur Chrüzegg und von dort zur Talstation ab. Sie empfahl mir den kürzeren und schattigeren Weg der Krete entlang via Brustenegg und Erlebnisweg Spatz Männi. Was ich bereits angesichts der zahlreichen Flipflops und Sandalen der Gäste auf der Bergterrasse vermutet hatte, war zutreffend: Wanderfreudige schien es darunter nicht zu haben. So traf ich den auf dem Weg zur Talstation keine einzige Menschenseele, dafür ein neugieriges Eichhörnchen. Im Tal angekommen, schaute ich mir noch den spannend wirkenden und extrem gut besuchten Seilpark an, hatte aber nicht den Mumm, die teilweise sehr herausfordernden Hindernisse ohne Begleitung im Alleingang zu testen. Dazu werde ich wohl ein ander Mal mit der Familie wieder mal in Richtung Atzmännig fahren.
Aber auch so habe ich diesen Tag sehr genossen und bin noch trocken daheim angekommen, bevor dann die ersten Vorboten der starken Gewitter auch in unsere Region vordrangen.