Jesus Christ Superstar
Schon seit meiner Kindheit ist die Karwoche von Palmsonntag bis Ostern und besonders der Karfreitag bzw. das Leiden und Sterben von Jesus für mich die eindrücklichste Zeit im Kirchenjahr, die mich bis heute jedes Jahr tief bewegt. Für mich ist jeweils einer der Momente, wo die Grenzen des menschlichen Denkens liegen und wo stattdessen das Glauben und Hoffen beginnen muss, um das Geschehen zu ertragen. Und wir können uns sparen, für Alles eine Erklärung oder Begründung zu suchen. Es gibt im Leben noch genug Anderes, wo wir denken können – beispielsweise auch dort, wo wir selbst Verantwortung übernehmen sollten.
Und so war ich entsprechend gespannt, wie ich das Musical „Jesus Christ Superstar“ aufnehmen würde, welches in der Woche nach Ostern im Theater 11 in Zürich-Oerlikon aufgeführt wurde. Zusammen mit meiner Tochter, die mir das Ticket geschenkt hat, konnte ich diese Aufführung besuchen. Und so zogen wir an diesem sonnigen und warmen Frühlingsabend miteinander los und waren bereits vor dem Beginn der Aufführung beeindruckt: zum einen über die vielen Besucher, die das Theater bis auf den letzten Platz füllten; zum andern über die Durchmischung des Publikums von Jung bis Alt.
Es war wirklich topp, was geboten worden ist an diesem Abend: vom Bühnenbild über die Lichteffekte, vom Orchester über die verschiedenen Szenen und über die Darsteller sowie über die gewaltigen Stimmen von Judas (Tim Oxbrow) und Maria Magdalena (Rebekah Lowings) – und die Todesstunde von Jesus (dargestellt von Glenn Carter) ging durch Mark und Bein. Das Publikum war begeistert und spendete am Schluss der Veranstaltung mit Standing Ovations den verdienten Applaus.