Nimm es mit Humor
Wie es der Titel dieses Eintrags schon ahnen lässt, handelt es sich hier um meinen Humor-Beitrag für den Monat September. Das Besondere daran ist jedoch, dass er nicht wie sonst witzige Geschichten und Figuren zeigt, sondern dass es sich um einen Vorfall aus meinem Alltag handelt.
Kürzlich wollte ich wieder mal ein Unihockeyspiel meiner Enkelin und ihrer Kolleginnen miterleben, zumal die Anreise nicht besonders lang war – nämlich nach Wald im Zürcher Oberland. Dort hatte man eine neue Dreifachturnhalle inmitten von anderen, älteren Gebäuden errichtet: die Elba-Turnhalle.
Da an diesem Tag sowohl Knaben- wie auch Mädchenspiele auf dem Plan standen, war mit zahlreichen Besuchern aus nah und fern zu rechnen. Sie alle reisen üblicherweise mit dem Auto an. Und so machte ich mich darauf gefasst, dass ich sicher noch nach einem Parkplatz suchen muss. Umso erstaunter war ich, als ich beim Abbiegen Richtung Elba-Gewerbegebiet schon nach wenigen Metern die Halle entdeckte und vor ihr – längs der Strasse – fünf parkierte Autos, hinter denen grad noch etwas Platz frei war für mein Auto.
Ich war echt froh, einen solchen Logenplatz ergattert zu haben, zumal ich im Nachhinein sah, dass der grosse Parkplatz unterhalb der Strasse bereits überbelegt war. Von anderen Besuchern erfuhr ich, dass sie im höher und weiter entfernt gelegenen Schulhaus schon früher an diesem Vormittag mit knapper Not gerade noch einen Parkplatz ergattert hatten. Und im Dorf herrschte an diesem Samstagmorgen Hochbetrieb, so dass auch der Strasse entlang keine freien Parkplätze zu sehen waren. Unter solchen Voraussetzungen wandelte sich meine Freude schon fast in Stolz.
Dieser verschwand dann in der Pause zwischen den beiden Spielen, als mich die Realität in Form von zwei Polizisten einholte, welche gerade dabei waren, Bussenzettel auf den sechs so nahe an der Halle parkierten Autos zu verteilen. Von ihnen erfuhr ich, dass hier Parkverbot sei. Eine entsprechende Tafel hatte ich allerdings aufgrund meiner Euphorie nicht gesehen – was natürlich keine Entschuldigung ist. Die Busse war gerechtfertigt, auch wenn die misslichen Parkplatzverhältnisse um diese Sporthalle kein Ruhmesblatt für Wald sind.
Als ich zusätzlich erfuhr, dass ich dank dem Bussenzettel das Auto noch zwei Stunden ohne weitere Konsequenzen stehen lassen könne und nicht auf die Suche nach einem Parkplatz gehen müsse, war ich schon wieder frohgelaunt: diese Zeit reichte völlig aus, um das zweite Spiel noch anzuschauen und den Besuch wie geplant zu geniessen.
Und sogar lachen musste ich im Nachhinein über die ganze Sache als ich auf einem Plan entdeckte, dass genau an dieser Stelle der Strasse die Erstellung von sechs Parkplätzen geplant ist. Fazit: Ich war einfach zu früh dort!