Engelberg, immer wieder traumhaft schön
Kurz vor Ende September kam meine in Kalifornien wohnhafte Cousine (wie auch im Vorjahr) für 3 -4 Wochen in die Schweiz: einerseits um ihre in der Innerschweiz wohnhaften Familienangehörigen zu besuchen und anderseits um ihr besonders ans Herz gewachsene Orte zu besuchen. Für dieses Jahr hatten wir etwas Besonderes vor, nämlich ein Cousinentreffen mit Ausflug. Das Datum dafür hatten wir schon lange Zeit vorher festgelegt.
Und es war ein Traumtag an diesem 29. September, als wir uns in Luzern trafen und danach mit der Zentralbahn nach Engelberg fuhren. Nach einem Spaziergang (inkl. Picknick-Einkauf) durchs Zentrum des Dorfes Richtung Klostermatte bestiegen wir die Luftseilbahn zum Ristis hinauf und gleich danach die Sesselbahn zur Brunnihütte, welche unmittelbar neben dem Härzlisee liegt. Dort oben genossen wir auf der gut besuchten Terrasse das wie immer herrliche Alpenpanorama, bestaunten die Kletterer am Rigidalstock wie auch die zahlreichen Hängegleiter, welche in luftiger Höhe zu Tale schwebten.
Irgendwann hiess es dann auch für uns wieder Richtung Tal zu wandern und wir waren überzeugt, auch ohne Hilfe einer Bergbahn bis gegen Abend wieder in Engelberg einzutreffen. So ungefähr in der Hälfte der Wanderstrecke machten wir einen Picknickhalt, bevor der Abstieg durch das sog. Grotzewäldli begann. Und irgendwann auf dem schmalen und kurvigen Weg in diesem Waldstück, mussten meine Cousinen merken, dass sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht hatten – oder besser gesagt: ohne mich, da ich seit einem Ereignis in meiner Jugendzeit in bestimmten Situationen von einer Höhenangst befallen werde, welche mich von einer Sekunde auf die andere ausser Gefecht setzen kann.
Meine Cousinen hatten gottlob Verständnis für meine Situation und so stiegen wir den steilen Weg wieder hinauf, bis wir bei Hof, wo wir gepicknickt hatten, nach einem anderen Weg fragen konnten, da die Zeit kaum ausgereicht hätte, um noch die Luftseilbahn im Ristis für eine Talfahrt zu bekommen. So gings halt zu Fuss wieder abwärts: für uns Alle eine eher rutschige Angelegenheit bei den vielen Schottersteinen auf dem Weg. Und letztendlich nutzten wir das Selbstbedienungs-Bord-Seilbähnli, um ins Tal zu kommen. Allerdings mit einem etwas mulmigen Gefühl, zumal uns die Tochter des Hauses beim Einkassieren und Instruieren auf die Frage, ob das klappt, sagte:“meistens“. Und wir sind sicher und – wie schon den ganzen Tag – plaudernd und lachend wieder in Engelberg angekommen. Einen feinen Kaffeehalt vor der Heimreise hatten wir uns redlich verdient.
Fakt ist: Es war für uns Alle ein unvergesslicher Tag in und über dem traumhaft schönen Engelberg!