Toller Tag im Tierpark Langenberg
Anfang Juli haben wir im Kreis der Familie meinen Geburtstag gefeiert und bei herrlichem Wetter gegrillt, geplaudert und gespielt: Ich geniesse dieses Zusammensein jedes Mal. Natürlich haben meine Kinder und Enkel auch liebevolle Geschenke mitgebracht. Unter anderem befand sich unter den Geschenken auch die Einladung für einen Besuch im Tierpark Langenberg.
So zogen wir denn rund 10 Tage später bei wiederum herrlichem Sommerwetter los Richtung Thalwil/Langnau-Gattikon – gespannt der Dinge, die uns in diesem naturbelassenen Gebiet so nahe der Grossstadt Zürich erwarten würden. Obwohl nicht weit von unseren Wohnorten entfernt hatten wir darüber nur aus Erlebnisberichten gehört oder gelesen.
Seit 2000 wird im Sihlwald – dem früheren Holzlieferanten von Zürich – kein Holz mehr geschlagen. Dadurch entsteht vermehrt Totholz, welches vielen Pflanzen und Tieren Wohnraum und Nahrung bietet. Bereits 1869 gründete C.A.L. von Orelli den Langenberg mit dem Ziel, der Bevölkerung beinahe ausgestorbene Wildtiere näherzubringen. Das ist im Verlauf der vielen Jahrzehnte gelungen und heute leben 16 einheimische Tierarten im Langenberg und zwei weitere im Sihlwald. Seit 2000 sind Sihlwald und Langenberg in der Stiftung Wildnispark Zürich vereint. Der Sihlwald ist der erste und bisher einzige eidgenössisch anerkannte Naturerlebnispark. Mehr dazu ist auch unter www.wildnispark.ch zu lesen.
So dominieren denn Natur und Tiere und nicht halsbrecherische Attraktionen diese weitläufige und wunderschöne Anlage. Bereits die Anfahrt zum Langenberg war eindrücklich und die wenigen Autos auf dem riesigen Parkplatz unterhalb des Haupteinganges liessen darauf schliessen, dass nicht mit Massenandrang zu rechnen war. Und dies traf auch zu. Eine Kasse, um Eintritt zu bezahlen, war nirgends vorhanden: Der Aufenthalt hier ist unentgeltlich – unglaublich angesichts dessen, was einem die Natur hier bietet.
Im westlichen Teil der Anlage trafen wir u.a. auf Elche, Füchse, Przewalskipferde und eine Wisent-Grossfamilie. Entlang der eindrücklichen Allee mit Aussicht auf die weitläufigen Gehege von Rehen, Rot- und Damhirschen spazierten wir zum Zentrum Langenberg, wo wir uns verköstigen und danach durch die weitläufige Anlage streifen und die meisten im Langenberg angesiedelten Tiere beobachten konnten. Unter anderem sahen wir Wildkatzen, Wildschweine, Murmeltiere, viele Wölfe und einen Luchs.
Hier einige Impressionen vom Rundgang (Fotos zum Vergrössern anklicken):
Mensch und Tier suchten an diesem sonnigen Tag den Schatten oder die Abkühlung. So tummelten sich die drei Bären in der Bärenanlage den ganzen Tag vorwiegend in ihrem Teich und waren die Hauptattraktion für die staunenden Besucher. Eindrücklich die Lektionen, welche der Jungbär unter Anleitung oder Beobachtung seiner Eltern bekam: Teilweise sah es nicht nur wie Spass sondern auch recht bedrohlich aus. Gegen Abend gönnten sich die Bären eine Ruhepause auf dem grossen Felsbrocken im Wasser oder am nahen Waldrand und die Besucher gingen so nach und nach mit vielen unvergesslichen Eindrücken nach Hause.
Ich hatte den Eindruck, als würde der Aufenthalt in dieser naturbelassenen Umgebung auch den Menschen gut tun – kein Stress, kein Gequängel, kein Lärm: einfach Natur und Mensch friedlich vereint. Es war sicher nicht mein letzter Besuch im Wildnispark, zumal die Zeit für einen Rundgang im Sihlwald und für den Besuch des Zentrums an diesem Tag nicht mehr ausreichte.
Und hier das Kurzvideo (mit Hintergrundgeräuschen) zum Fortbildungskurs des Jungbären im Wasser: