Italien

Ich schreibe es zu einem grossen Teil meinen italienischen Wurzeln früherer Generationen in unserer Familie zu, dass ich Spuren von Italianità in mir habe. Seit der Kindheit geniesse ich italienische Opern und Musik; die italienische Sprache lernte ich ohne nennenswerte Anstrengungen und las dabei gerne italienische Literatur; italienisches Essen ist bei mir Favorit usw. usw.

So ist es wohl dieses ganz spezielle italienische Lebensgefühl mit Hang zur Überschwenglichkeit, welches ich an Italien schätze: Diese Leichtigkeit des Seins gaben den Ferien in Italien einen besonderen Touch. Das begann jeweils schon bei der Anreise, egal ob via Tessin, Comersee, Brenner- und Reschenpass oder einfach über die Autostrada und ging am jeweiligen Aufenthalts- oder Ferienort weiter.

Unsere Italienferien haben wir immer genossen und viele unvergessliche Erinnerungen mit nach Hause genommen: auch grundsätzlich Unliebsame, über die wir jedoch im Nachhinein nur lachen konnten. Vielleicht war es italienische Unbeschwertheit oder Naivität, dass wir in all den Jahren zwei Mal ordentlich übers Ohr gehauen wurden – übrigens nicht von italienisch anmutenden Leuten. Das erste Mal kauften wir sehr günstig eine (vermeintlich) goldene Omega-Uhr. Erst als der Putz bzw. das Gold nach und nach verschwand, schwand auch unser Stolz, so günstig eingekauft zu haben. Jahre später liessen wir uns nach der Ankunft im Parkhaus von Venedig herrlich übers Ohr hauen. Wir hatten den falschen Ausgang gewählt und überlegten, wie wir am besten ins Zentrum von Venedig kommen könnten. Die Antwort war schnell gefunden, als sich aus einer Gruppe der Fahrer eines Motorbootes meldete und sagte, er könne uns hinfahren und wir könnten beim Fahren gleichzeitig Venedig anschauen. Natürlich staunten wir die erste halbe Stunde nur über die neuen Eindrücke. Aber irgendwann fiel uns doch auf, dass wir nie den Canale Grande erreichten, sondern immer nur in Nebenkanälen rumfuhren. Wir baten den Fahrer quasi in einer „Hintergasse“ des Zentrums, uns aussteigen zu lassen. Die Ernüchterung kam dann beim Bezahlen. Auf alle Fälle mussten wir als erstes einen Bancomaten suchen, um uns danach in Venedig auch verpflegen und die Rückfahrt ins Parkhaus bezahlen zu können – dieses Mal allerdings mit dem offiziellen und um einiges günstigeren und schnelleren Shuttleboot.

Von unseren Ferien in Oberitalien und an der Adria habe ich die fotografischen Erinnerungen im Untermenü „Oberitalien und Adria“ in einem Flashvideo festgehalten. Bei dieser Arbeit konnte ich mich nicht nur an den unvergesslichen Gegenden und Orten freuen, sondern musste auch über die oben beschriebenen Vorfälle schmunzeln. Auch so etwas gehört halt zu Italien.

Als nächste Destination in Italien werde ich wohl die Ligurische Küste wählen, von welcher unsere Kinder und Enkel schwärmen. Aber auch Städte wie z.B. Mailand oder Florenz sowie eindrückliche Gegenden im Piemont könnten Ziele sein.