Abschiedsgeschenk März: Erfolgsprogramm von Claudio S. Zuccolini
Wie bereits im vorhergehenden Beitrag erwähnt durfte ich vergangene Woche gleich zwei Abschiedsgeschenke einziehen. Jedes dieser jeweils für sich sehr speziellen, monatlichen Geschenke lässt bei mir viel Neugier und Spannung aufkommen. Als mich am vergangenen Freitag meine Ex-Chefin abholte, um im Vorfeld des Abendprogramms noch eine Arbeitskollegin zu treffen, war die Neugier besonders gross.
Grund: Der Termin für das Treffen zum Besuch einer kulturellen Veranstaltung wurde bereits gegen Ende des Vorjahres festgelegt. Und irgendwann im Verlauf der ersten Wochen im neuen Jahr sah ich in einer Lokalzeitung ein Inserat, welches mein Interesse weckte. Claudio S. Zuccolini gastiert am 9. März 2012 mit seinem Erfolgsprogramm in Bassersdorf – eine ideale Gelegenheit für mich, ganz in der Nähe meines Wohnortes diesen bekannten Situationskomiker life zu erleben. Aber halt! Da war ja in meiner Agenda gleichentags das Treffen mit meiner Ex-Chefin und meiner Ex-Arbeitskollegin eingetragen. Eigentlich schade – es sei denn, dass …………………………??
Ja, und als die Fahrt am besagten Abend dann Richtung Bassersdorf ging, wurde aus der Neugier eine Riesen-Vorfreude. Die beiden Schenkerinnen haben mit ihrem Vorhaben einen echten Volltreffer bei mir gelandet. Nach einem gemütlichen Apéro zur Einstimmung auf den Abend gings zu Fuss Richtung Franziskuszentrum, wo alle Plätze bereits im Vorfeld zur Veranstaltung der Kultur- und Bibliothekskommission Bassersdorf ausverkauft gewesen waren. Es blieb nur wenig Zeit, die zahlreich anwesenden Bassersdorfer Bekannten zu grüssen und auf den Auftritt von Claudio S. Zuccolini zu warten.
Und dieser Auftritt hatte es vom ersten Moment an in sich und das Programm übertraf vom Anfang bis zum Schluss meine Erwartungen. Ich wusste ja, dass ein Komiker mit trockenem Humor und treffenden Pointen auftreten würde. Aber wie grossartig der Komiker es verstand, das Publikum einzubeziehen und jedem Einzelnen einen Spiegel vorzuhalten, in dem er sich wiederfinden kann, das war schon eine Klasse für sich. Allein schon seit Outfit (dunkler Anzug und dazu die leuchtend weissen Turnschuhe mit dem Komma) zeigt, dass er nicht nur die nach Perfektion strebende Gesellschaft sondern auch sich selbst auf die Schippe nehmen kann. Mit sogenannten Bigpoints führt er durch den Abend und zum Erfolg. Diesen lauten beispielsweise
- Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heitren Stunden nur.
- Lebe glücklich lebe froh, wie die Maus im Haferstroh.
- Wenn du meinst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.
- Manches geht im Leben ab und zu daneben, kommt es bei dir vor, nimm es mit Humor.
- Hab Sonne im Herzen und Futter im Bauch, dann bist du glücklich und satt bist du auch.
- Algebra, Physik, Chemie, mancher denkt, er lernt das nie. Aber mancher, der das dachte, später doch Karriere machte.
- Friede, Freude, Glück und Segen, wünsch ich dir auf allen Wegen.
Ich bin sicher, dass alle Anwesenden im Verlauf des Abends sich selbst in mehreren oder gar vielen Situationen erkannt haben und darüber lachen konnten – es sei denn, Vereinzelte wären zu selbstherrlich dafür oder sie hätten die ironischen Pointen nicht bemerkt. Das ist genau die Art von Humor, die mir gefällt und habe den Abend entsprechend genossen. Echt toll! Es ist nicht verwunderlich, dass Claudio S. Zuccolini 2011 mit dem Prix Walo ausgezeichnet wurde.
Als Erinnerung habe ich mir eine CD gekauft, auf der ein grosser Teil des rund zweistündigen Abendprogramms enthalten ist. Aber eben: Zuccolini hören ist irgendwie ähnlich wie nur mit einem Schuh rumlaufen – man muss ihn life erleben. Auf der Homepage http://www.zuccolini.ch sind u.a. Hörproben sowie die Agenda seiner noch anstehenden Auftritte mit dem Erfolgsprogramm zu finden.
