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Mit dem Wohnmobil auf Reisen

Meine Cousine und ihr Mann leben seit rund 40 Jahren mit ihrer Familie in Kalifornien. Obwohl sie zwischendurch gerne in die Schweiz zu Besuch kommen, möchten sie das Leben nahe der Westküste zum Atlantik nicht missen, obwohl das Leben nicht immer leicht war und das heiss-trockene Klima bzw. der Wassermangel auch schon für echte Tiefschläge gesorgt hat.

Dieses Jahr wollten sie sich etwas Besonderes gönnen, nämlich eine mehrwöchige Reise mit dem Wohnmobil Richtung Kanada. Mit der Fahrt der Oregonküste entlang begann die lange Reise, wobei nicht grosse Touristikzentren sondern wunderschöne Landschaften das Ziel und der Kern ihrer Fahrten waren. Unter anderem machten sie auch einen Zwischenhalt in der Gegend von Banff (Kanada), eine wunderschöne Gegend in den kanadischen Rocky Mountains, welche viel Ähnlichkeit mit den Schweizer Berggegenden hat.

Zufällig hatte ich zur gleichen Zeit einen Dokumentarfilm im Fernsehen geschaut über den Bärenforscher Remo Sommerhalder, der mit seiner Familie in der Nähe von Banff seinen Wohnsitz hat. In dieser Sendung wie auch in einem Film von David Bittner erfuhr ich sehr viel über diese eindrückliche Gegend, wo es Richtung Lake Louis u.a. einen Berg gibt – der Mount Assiniboine – welcher dem Matterhorn zum Verwechseln ähnlich sieht. Im gleichen Bericht erfuhr man von den Auswirkungen des übermässig gepushten Tourismus in dieser Region, wo in den Hauptreisemonaten z.B. im 1400 m ü.M. gelegenen Touristenort Banff die übliche Bewohnerzahl von 8000 um ein Mehrfaches ansteigt und das Verkehrsaufkommen entsprechend wächst. Keine Frage, dass dies unweigerlich Auswirkungen auf die Natur und die Tiere hat. Unter anderem zu spüren bekommt dies der Banff National Park (Alberta, Kanada), der Heimat vieler Grizzlies.

So wundert es mich nicht, dass die beiden Reisenden anfangs Oktober entschieden, früher als geplant wieder Richtung Süden zu fahren, denn wie gewohnt gemütlich zu zweit wandern konnte man vergessen, weil das Wandern höchstens in geführten, grossen Gruppen möglich war – wegen der extrem vielen Grizzlybären in diesem Jahr. Kein Wunder, dass diese Tiere aufgeschreckt und allenfalls auch aggressiver werden bei dem auswuchernden Tourismus. Und ausserdem war in den Bergen der erste Schnee gefallen. Via Glacierpark in Montana und Yellowstonepark gings dann langsam aber sicher wieder heimwärts ins warme Kalifornien, wo es nach wie vor selten und wenig regnet.

Hier habe ich schon mal eine Aufnahme vom Mount Assiniboine, die ich im Internet gefunden habe, sowie zwei Fotos vom Glacierpark, als die Beiden auf dem Heimweg Richtung Süden waren. Sobald ich noch mehr Fotos von der langen und eindrücklichen Reise bekomme, werde ich sicher noch ein paar davon in den Blog stellen.