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Luzern – immer traumhaft schön

Vor rund 10 Tagen stand in meinem Terminkalender „Tag in Luzern“: ein Ausflug, auf den ich mich schon lange gefreut hatte. Einerseits wollte ich die Gelegenheit nutzen, einen ganzen Tag mit meinem Patenkind zu verbringen und anderseits kommen in Luzern, wo ich meine Jugendzeit verbracht habe, immer wieder viele schöne Erinnerungen hoch. Aber auch Fragen habe ich mir im Vorfeld zu diesem Tag gestellt, z.B. wie der neue Bahnhof, der Platz davor und das Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) aus der Nähe betrachtet wohl aussehen und vorallem, ob es den von mir besonders geliebten Wagenbachbrunnen bei all den baulichen Veränderungen noch gibt.

Schon am Morgen standen bei strahlende Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen die Ampeln für diesen Tag auf Grün. Es sollte ein Prachtstag werden! Schon die rasche Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln war ein Genuss. Danach ging das Staunen weiter. Im grosszügig und übersichtlich gestalteten Bahnhof wartete bereits mein Patenkind auf meine Ankunft. Und danach war nur noch Staunen angesagt: Ein trotz Bushaltestellen begrünter Bahnhofplatz mit dem Eingangsbogen des beim Brand vom 5. Februar 1971 komplett zerstörten alten Bahnhofs, künstliche Teiche auf denen sich Enten tummen, das vom weltbekannten Architekten Jean Nouvel konzipierte KKL und zu guter Letzt der Wagenbachbrunnen in seiner alten Pracht! Ich war einfach nur überwältigt, was hier in den letzten Jahrzehnten an Schönem und Eindrücklichem geschaffen worden ist. Tradition, Moderne und Natur sind hier eindrücklich vereint. Toll, wie das die Luzerner hingekriegt haben. Es ist und bleibt eine Traumstadt.

Da die Temperaturen an diesem hochsommerlichen Tag schon im Verlauf des Vormittages rasch weiter anstiegen, kürzten wir unseren Spaziergang durch die Altstadt etwas ab. Wir entschlossen uns für eine erfrischende Rundfahrt mit einem der Dampfschiffe des Vierwaldstättersees und wählten das zurzeit aktuelle „Hacktätschli-Schiff“ von Luzern nach Alpnachstad und wieder zurück aus, wo man gleichzeitig mit einer einladenden Auswahl an Hacktätschli-Gerichten kulinarisch verwöhnt wird wie auch eine herrliche Rundumsicht geniessen kann. Der grösste Teil der Passagiere – unter ihnen auch eine japanische Reisegruppe, bei der ich bereits bei der Hinfahrt im Zug gesessen war – stieg in Alpnachstad aus, um mit der steilsten Zahnradbahn der Welt auf den Pilatus zu gelangen. Kaum zu glauben, dass dieser Hausberg von Luzern nur 2 Wochen vorher noch mit viel Schnee bedeckt war. So konnten wir uns nach dem Essen ein leicht windiges Plätzchen aussuchen und die Rückfahrt geniessen. Von meinem Patenkind erfuhr ich dabei viel Interessantes über die Orte, Bauten und Anlagen, an denen wir vorbeifuhren. Unter anderem war auch das gut erhaltene Haus in Tribschen zu sehen, wo Richard Wagner von 1866 – 1871 gelebt, komponiert und renommierte Persönlichkeiten empfangen hatte. Aus diesem Grund habe ich beim nachfolgenden Video über meinen Tag in Luzern als Hintergrundmusik das Vorspiel 3. Akt aus Lohengrin gewählt.

Zurück von der eindrücklichen Rundfahrt suchten wir uns ein Plätzchen unter dem schattigen Vordach des imposanten KKL. Im nahen Umfeld von KKL und Bahnhof stehen u.a. auch Gebäude der Post und von verschiedenen Schulen, u.a. die Uni Luzern. So ergab sich spontan die Gelegenheit, auch die Tochter meines Patenkindes wieder mal zu sehen, die dort studiert und kurz vor den Prüfungen steht. Der Tag war noch nicht vorüber und ich hatte schon Unmengen an Schönem und Neuem erfahren dürfen. Als tollen Abschluss unseres Luzern-Tages stand noch der Besuch im privaten Umfeld meines Patenkindes an. Das war auch der Zeitpunkt, wo ich meine Kamera für den Rest des Tages in den Rucksack legte, obwohl ich auch weiterhin kaum aus dem Staunen herauskam: Wiederum entdeckte ich Altbekanntes und Neues, ideal miteinander vereint. Nach gemütlichem Beisammensein begleitete mich mein Patenkind noch zurück an den Bahnhof – via altbekannte Wege und Plätze. Ein wunderschöner Tag ging dem Ende entgegen. Selten habe ich einen emotional derart beladenen Tag erlebt.

Das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb ich mich beim Erstellen dieses Berichtes und des Videos schwerer getan habe als sonst. Immer wieder blieb ich beim Verarbeiten all des Gesehenen und Gehörten beim Googeln an etwas hängen, u.a. auch an Videos zum Brand des Bahnhofs Luzern im Jahr 1971, wo die Uhr um 09.03 h stehen blieb – überraschenderweise zur gleichen Zeit, wie sie auf dem Plan zum Bau des ursprünglichen Bahnhofes 1895 angezeigt wird. An die Medienberichte zum Brand der Kapellbrücke mag ich mich recht gut erinnern, jedoch nicht so sehr an den Bahnhofbrand. Das ist wohl der Grund, dass ich die Videos dazu jetzt mehr als nur einmal angeschaut habe und sehr betroffen war. Hier die erwähnten Links: http://www.youtube.com/watch?v=OwcIDEi-9fA und http://www.srf.ch/player/tv/archivperlen/video/brand-im-luzerner-hauptbahnhof?id=dddb5ba3-0e31-4a1a-bf92-c52629b69ebb

Luzern wäre wohl nicht das was es ist, wenn nicht immer wieder auch aus Schlimmem das Beste gemacht würde. Da können sich andere Schweizer Städte ein Vorbild nehmen. Ich bin und bleibe ein Fan von Luzern.

Das nachfolgende Flashvideo zeigt ein paar der vielen Eindrücke und ich hoffe, dass es auch meine Blogbesucher freut, auch wenn die Bildschärfe jeweils durch die aus Kapazitätsgründen vorgenommene Umwandlung in ein Flashvideo etwas verloren geht. Also Ton auf und Video an!